Vier Komma acht

 

 

Kennt ihr das auch? Das manchmal schon fast beängstigende Gefühl, das die Zeit nur so dahin
rast? 
Es heißt ja, je älter man wird, desto stärker sei dieses Empfinden. Da ist schon was dran,

finde ich.

Ich habe mal so grob überschlagen. Ich kann das nämlich immer nur so grob überschlagen. Nie
kann ich sagen, das war im November 2008 oder im Juni 2015, geschweige denn ein
genaues Datum mit genauem Tag und so festlegen. Keine Chance. Ich bin schon froh, wenn ich ungefähr die Jahreszahlen hinkriege.

Also ich habe grob überschlagen. Andrea und ich kennen uns nun schon um die 15 Jahre. Da haben wir’s wieder. 15 Jahre! Wie die Zeit vergeht.

Zu der Zeit war ich in der Regensburger Cover-Rockband evenmore unterwegs, und unser Gitarrist
schockte uns damals ziemlich, als er uns verkündete, er wolle aussteigen. Na ja, jeder, der schon bandtechnisch Erfahrungen sammeln durfte, weiß, was dann kommt. Erst mal rumfragen in der Szene, war nix, dann Anzeigen schalten und noch ein paar Aushänge, Music College, Sound aktuell (gab’s damals noch),
Uni…

Und das war’s. Andrea hat sich gemeldet. Es war kurz vorm Regensburger Bürgerfest. Da habe ich
sie dann auch das erste Mal in Aktion gesehen. So was von cool! Eine junge Gitarristin mit lustigen Zöpfen und E-Gitarre um den Hals in einer geilen Funkband! Funky rhythm, uh das hat’s in sich! Und wie sie auf der Bühne gegroovt hat. Die Zöpfchen haben nur so gewackelt.

Und sie stieg doch tatsächlich bei uns ein. Von nun ab war Rock angesagt. Wollte sie sowieso
machen. Ach, ich sag’s euch, das Solo von „Dead or alive“ (von Bon Jovi, ist schon klar, oder?), das sie bei jedem Auftritt hingelegt hat. Einfach nur geil!

Zusammen mit  Mike, dem Bassisten gründeten wir auch noch ein Unplugged-Trio. Nicht immer so viel
schleppen, auf – und abbauen, ein wenig gemütlicher halt. Zu der Zeit habe ich „nur“ gesungen. Das Gitarre spielen habe ich erst die letzten vier Jahre besser gelernt.

Puh, von all unseren gemeinsamen Auftritten gibt es einige Geschichten zu erzählen. Freut
euch schon mal drauf!

Na ja, auf jeden Fall war’s dann so, wie bei sooooo vielen anderen Bands auch, dass es auseinander ging. Schade eigentlich! Irgendwie wollte keiner mehr die ganze Bandorganisation übernehmen, Stress im Beruf, Wegziehen in eine andere Stadt, lauter alltägliche Sachen.

Andrea und ich haben über die Jahre immer mehr oder weniger Kontakt gehalten.

Und – Corona sei Dank! Wir sagten uns: „Mensch, warum machen wir denn nicht wieder was
zusammen?“ Tja, und was soll ich sagen, jetzt sind wir da. ProMrs. 
Für euch. Wie geil ist das denn?

 

Übrigens:

In der
Süddeutschen Zeitung vom Dienstag, 7. Juni 2022 war auf der ersten Seite des Feuilleton-Teils folgende Überschrift zu lesen:

 

„Vier Komma acht Prozent“

Herzlich willkommen in der Festivalsaison 2022:

Bei „Rock im Park“ stehen 270 Musiker auf der Bühne.
13 davon sind Frauen“.

 

Ist das nicht krass? 13 Frauen und 257 Männer?

Sage und schreibe nur 4,8 Prozent Frauen. Und das ist noch gut gerechnet, weil „Jan Delay wieder drei statt zwei Sängerinnen in seiner Backing-Band hat“, so die SZ.

Pah, da wollen Andrea und ich doch dazu beitragen, dass sich der Prozentsatz erhöht und ein
paar mehr Frauen auf der Bühne stehen.

 

 

Wie steht ihr zu diesem Thema? Ich würde mich über eure Meinung freuen!

 

Per Mail, Whatsapp, Signal oder gerne über unser Kontaktformular,

Facebook kommt in Bälde……

 

 

 

Ciao

Eure Petra